bloggen, ja oder nein?

Ob ich noch einmal einen Blog eröffnen würde, weiss ich nicht. Ich hatte mich sehr auf dieses kreative Projekt gefreut, darauf die Welt um mich und einige Kleinigkeiten aus meiner Bastelkiste in bunten Bildern festzuhalten, zu inspirieren und verzaubern.

Ich hatte mich auf neue Bekanntschaften und Gleichgesinnte gefreut, auf liebe Kommentare und neue unerwartete kreative Möglichkeiten. Aber nichts dergleichen ist auch nur im entferntesten eingetroffen. Kein einziger Kommentar in meinem Maileingang, keine lieben Worte oder fleissigen Leser, keine Bekanntschaften oder Gleichgesinnte die aus der Bloggerwelt aufgetaucht wären. Ich habe, wenn überhaupt, ca. 15 Leser und nahestehende Verwandte ziehen es vor den Blog zu lesen, statt sich mal persönlich zu melden. Als ob ich nicht mehr als ein paar bunte Beiträge und Basteleien wäre, statt ein Mensch aus Fleisch und Blut.

Nun, jedenfalls kann ich die Frage nicht wirklich beantworten, ob ich noch einmal einen Blog starten würde. Wie oft hatte ich in von anderen Bloggern gelesen, wie ihr Leben sich verändert habe, wie sie neue Bekanntschaften geschlossen und neue Freunde gefunden hatten. Von Ideen aus Blogs die in Bücher oder Magazinen gedruckt wurden und und und... und wie sie sich immer wieder bei ihren zahlreichen Lesern bedanken.

Anders meine Erfahrung, die aus nichts besteht als gähnender Leere. Kaum Leser, keine Kommentare, keine Bekanntschaften... stattdessen PC- Abstürze, Ärger mit Google und Co, und die traurige Erkenntnis, dass es im Grunde niemanden wirklich interessiert. Ob ich nun meinen Blog weiter mit viel Liebe füttere oder nicht, an meinem Leben würde sich absolut nichts ändern... (abgesehen von der Datenmenge an Bildern auf unserem PC).

Blogstartern kann ich daher nur empfehlen, dieses Projekt an keinerlei Hoffnungen oder Vorstellungen zu knüpfen, sondern stets das zu tun, was ihnen in der Freizeit auch sonst Freude bereitet, ob es nun bloggen ist, oder eben nicht.

Denn auch unter Bloggern passiert viel via Bekanntschaften auf Facebook und Co. und ist abhängig von vielerlei Faktoren (Werbefläche für Firmen, Empfehlung und Vorstellung durch einen bekannteren Blog und Titel die einer Stichwortsuche entsprechen könnten). Es bleibt also nicht immer Platz für die eigenen Vorstellungen, zumindest nicht dann, wenn man mehr als eine Hand voll Leser inspirieren möchte.

Am Ende ist es wie das Leben selbst: Sei dir selbst treu und hör auf dein Gefühl, oder schwimm mit der Masse damit du 'dazu gehörst'. Hauptsache, es ist dir wohl dabei. Anders funktioniert auch die (oft als heile Welt angesehene) Bloggerwelt nicht. Sei du selbst, und stolz darauf... ganz gleich in welcher Richtung des Stromes.